Biologisches Gleichgewicht

Sehr oft hört oder liest man den Begriff „biologisches oder ökologisches Gleichgewicht“. Was wird damit eigentlich gemeint oder was wird darunter verstanden? Es wird oft angenommen, dass nach Störungen des Gleichgewichtszustandes einer Lebensgemeinschaft (Population usw.) eine Erholung stattfindet, um den alten Zustand wieder herzustellen (vgl. hierzu Goodmann 1975). Entscheidend ist jedoch, wie man sich vorstellt, wie es zu dem Gleichgewicht kommt.

Aussage / Frage 1:

„Gibt es ein ökologisches Gleichgewicht?“

Es scheint doch jedenfalls nach aller Evidenz (Klarheit) festzustehen, dass die Natur, sich selbst überlassen, von selbst gegen alle natürlichen Störungen immer wieder Zuständen zustrebt, die heute schon jeder Schüler als natürliches, als ökologisches Gleichgewicht versteht, wenn nicht das erste Grundgesetz der Natur, so doch der erste grüne Glaubensartikel über die Natur. Nun wäre zwar ein Ruhezustand in wirklich echtem Gleichgewicht – in streng physikalisch-chemischem Sinne – für die Natur gewiß fatal; denn ein System im statischen Gleichgewicht wäre ja überhaupt nicht fähig, irgendetwas zu leisten, am allerwenigsten, unaufhörlich die Ordnung des Lebens zu regenerieren, die wir ja meinen, wenn wir von der Natur in ökologischer Balance sprechen.
Markl (1986), S. 196

Für das Leben ist das Gleichgewicht ein Abgrund.
Markl (1986), S. 198

Nach wie vor herrscht kein Gleichgewicht.
Remmert (1980), S. 277

Das ökologische Gleichgewicht ist ein erdachter Begriff.
Gorke (1999)

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